Tag 20: Von Nave S. Felice nach Trento
Nachts hat es geregnet, aber im Norden zeigt sich blauer Himmel. Es ist kühl, als wir aufbrechen. Wir marschieren flott entlang der Etsch, ab und zu führt uns eine Schleife vom Fluss weg. Schafe stehen auf der Weide.
Am Ortseingang von Trento nehmen wir den Bus ins Zentrum, wir haben keine Lust, neben der stark befahrenen Straße im Smog zu marschieren. Der freundliche Fahrer nimmt uns umsonst mit, weil im Bus keine Tickets verkauft werden. Wir sind schockiert von den vielen Menschen aus dem Maghreb und aus Schwarzafrika, welche die Piazza Dante vor dem Bahnhof belagern. Die aktuelle Emigrantenwelle hat als schon vor einigenJahren begonnen. Wir beziehen im „Ostello Giovane Europa“, einer modernen Jugendherberge“, ein Doppelzimmer mit eigener Dusche/WC. Im benachbarten Supermarkt kaufen wir zwei preiswerte Handtücher, denn solche gibt es in unserem Domizil nicht.
Heute sind wir nur zwölf Kilometer gelaufen und es ist noch früh am Tag. Wir spazieren durch die Altstadt, sitzen vor einem Cafe auf dem Domplatz, hier waren wir schon einige Male auf unseren vergangenen Reisen in Richtung Süden. In der „Pizzeria 77“ essen wir gut und reichlich Antipasti, Salat und Pasta, geben einem Rosenverkäufer 10 Euro, wir haben ja keine Verwendung für die Blumen. Er lässt es sich nicht nehmen, uns dennoch eine Rose zu schenken. Die junge Frau an der Rezeption unserer Herberge freut sich darüber. Es ist kühl und in unserem Zimmer ist zu unserer Freude die Heizung eingeschaltet.